Gartentherapie, in anderen Teilen der Welt auch als Horticulture Therapy bekannt, ist eine Form der Therapie oder Rehabilitation, bei der Gartenarbeit und die Interaktionen mit der Natur als therapeutisches Werkzeug eingesetzt werden. Sie kann Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen und emotionalen Bedürfnissen und/oder Einschränkungen fördern und unterstützen.
In Verbindung mit der Präsenz von fünf Gartentherapeuten mit Vorträgen und Workshops zum Thema "Gartentherapie + Demenz" auf der Bayerischen Landesgartenschau 2024 in Kirchheim wurde dieser Internetauftritt eingerichtet, um die Öffentlichkeit einmal mehr auf das spannende und vielseitige Berufsfeld Gartentherapie aufmerksam zu machen.
Die nebenstehende Grafik hat Thomas Henschel, Landschaftsarchitekt und Gartentherapeut, Rostock, freundlicherweise bereitgestellt.
Gartentherapie kann in verschiedenen Umgebungen stattfinden, darunter Krankenhäuser, Pflegeheime, Rehabilitationszentren, psychische Gesundheitseinrichtungen oder auch in privaten Gärten. Immer steht dabei der Mensch und die Natur im Mittelpunkt.
Es ist wichtig zu beachten, dass Gartentherapie als ergänzende oder alternative Therapieform beachtet wird und nicht als Ersatz für konventionelle medizinische oder psychologische Behandlungen. Es ist ratsam, sich von qualifizierten Fachpersonen beraten zu lassen, um zu entscheiden, ob Gartentherapie für Ihre spezifischen Bedürfnisse geeignet ist.
Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören sind unsere Sinne, die unsere Lebenszeit bereichern.
Ein Garten steckt voller Sinneserlebnisse. Durch die Gartentherapie wird die Wahrnehmung geschult und die Sinne stimuliert.
Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und durch Gespräche und Austausch werden bei der Gartentherapie insbesondere im Seniorenbereich Erinnerungen geweckt und erhalten.
Um nicht zu Vereinsamen ist es wichtig, soziale Kontakte zu pflegen. Die Gartenarbeit bietet dazu immer viele Ansätze und Möglichkeiten zu einem regen Austausch- Naturerlebnisse werden geschaffen und der direkte Bezug zur Umwelt hergestellt.
Besonders in REHA-Kliniken ist Prävention durch Bewegung angesagt: das Gehen über steinige Wege, das Steigen von Treppen und Laufen über Schotterweg oder Gartenarbeit mit gezieltem Körpereinsatz.
Die Feinmotorik, insbesondere die Bewegung der Finger wird durch die Gartentherapie vielfältig gefördert.
Beispielsweise bei der Aussaat, beim Pikieren oder Kränze binden.
Alles in allem - das soziale Miteinander, der Gedankenaustausch wie auch das Anregen der einzelnen Sinne und aufmerksame Betrachten der Natur und das Bewußtsein für die Jahreszeiten - fördert Heilung wie Lebensfreude.
Die Stiftung Natur hilft helfen - Naturpartner in Westerstede seit 2001 - verfügt über eine Gesamtfläche von 8 Hektar, inklusive eines 3 ha großen Bereichs als Naturschule, in der in den letzten Jahren verschiedene Klein-Biotope geschaffen wurden.
Mit dem "Vertrauten Garten" zur Förderung von Bewegung, Wahrnehmung, Kommunikation und Biografie für dementiell erkrankte Menschen durch gärtnerische Aktivitäten hat die Stiftung ein tolles, nachhaltiges Projekt erstellt.
Zusammen mit Andreas Niepel wurde vor einigen Jahren die Infrastruktur für eine Gartentherapie-Praxis auf dem Gelände der Naturerfahrungsanlage gebaut. Diese zunächst als Beispiellösung geschaffene Musteranlage soll jetzt als Gartentherapie-Praxis genutzt werden.
Daher ist die Stiftung auf der Suche nach Fachpersonal, die Teil des Projektes werden möchten. Wer Interesse daran hat, melde sich unter: 0152 31361253 oder info@natur-hilft-helfen.org
Das digitale Magazin "Gesundheit und Gesellschaft" vom AOK-Bundesverband veröffentlichte im April 2018 einen sehr umfangreichen Artikel zu dem Thema "Grün macht gesund".
Eine grüne Umgebung kann Müdigkeit vertreiben und Energie liefern. Auf den Blutdruck hat der Aufenthalt in der Natur jedoch keinen Einfluss. Das zeigt die dem Artikel entnommene Grafik, eine Analyse von 25 Studien zur Wirkung der Natur auf Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen. Die Angaben zu den Effektstärken beruhen auf dem Vergleich von Messwerten vor und nach einer Konfrontation von Menschen mit natürlicher Umwelt. Quelle: Bowler et.a., 2010
© Gesundheit und Gesellschaft
Grün in die Stadt ist eine Initiative, getragen vom Bundesverband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL), die sich als Informationsplattform an alle Interessierte wendet, - im weitesten Sinne also auch an Gartentherapeuten.
Mit vielerlei Beiträgen und Fakten wird hier die Bedeutung von Grün in der Stadt für die Gesundheitsvorsorge untermauert, nicht nur zur Stressbewältigung und Bewegungsmangel, sondern auch für die psychische Gesundheit der Stadtbewohnerinnen und -bewohner.
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